Nachruf auf Bischof Majige

Ein begnadeter Gottesmann ist tot

Trauer um Bischof Majige

Bischof Zakayo Majige aus Geita in Tansania ist tot. Er starb nach einem längeren Krebsleiden in der Nacht zu Mittwoch, 21. Januar 2004, im Tumaini Hospital in Dar es salaam. Mit ihm verliert die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen einen beeindruckenden Partner, der es verstand, Glaubenskraft und Gottvertrauen zu vermitteln, aber auch Fragen zu stellen im Blick auf das große Wohlstandsgefälle zwischen Christen in Deutschland und Tansania. „Mit der Familie und unseren Schwestern und Brüder in Geita trauern wir um einen begnadeten Prediger der frohen Botschaft im eigenen Lande und auch bei uns“, schreibt Armin Hoppmann, Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde und langjähriger Vertrauter der Bischofs.

Die Todesnachricht erreichte Mittwoch früh telefonisch Armin Hoppmann durch Missionar Borchert, einen früheren Lehrer Majiges. Peter Pamba, bis vor kurzem Generalsekretär der Diözese Geita, schrieb in einer Email: „Der Herr gab Zakayo Majige das Leben, und in Seiner Liebe entschied Er, ihn zu sich zu holen. Wir haben Gott allezeit zu danken. Betet für die Vorbereitung der Beerdigung, für seine Kirche, für seine Familie. Bischof Majige wird am kommenden Mittwoch in Geita begesetzt.

Bischof Majige litt schon längere Zeit an Krebs. Nachdem man ihm in Ostafrika nicht mehr angemessen helfen konnte, wurde er in Durban/Südafrika operiert. Dies geschah durch Wermelskirchener Vermittlung mit Unterstützung der Partnergemeinde in Durban. Nach der Rückkehr aus Südafrika konnte Bischof Majige im September das 10jährige Jubiläum der Diözese Geita mit der Einweihung der neuen Bischofskirche feiern. Dabei kam es auch zur letzten Begegnung mit Gästen aus Wermelskirchen. Sein Gesundheitszustand blieb nicht stabil, sodass eine weitere Operation erfolgte, diesmal bei Spezialisten in Indien. Nach der Rückkehr war es ihm möglich, Silvester bei seiner Gemeinde und Familie in Geita zu verbringen. Doch eine schwere Malaria schwächte den kranken Bischof zusätzlich, so dass nun seine Kraft zu Ende war.

Bischof Majige war mehrmals zu Gast in Wermelskirchen, und er hat aktiv in der Gemeindearbeit mitgewirkt. Seine lebendigen Predigten mit dem klaren Ruf zur Nachfolge Jesu Christi haben viele beeindruckt. In Gruppen und Kreisen berichtete er aus seiner Arbeit und weitete so den Horizont, die Freuden und Nöte von Christen in Armut zu verstehen. Dabei zeigte sich auch seine seelsorgerliche Gabe, an Sorgen in Wermelskirchen teilzunehmen. Immer wieder war Majige auch im Konfirmandenunterricht und im Religionsunterricht am Gymnasium dabei. Sein sympathisches Zeugnis vom Glauben an Jesus Christus ist vielen ebenso in Erinnerung wie seine fröhliche Einladung zum afrikanischen Tanz.

Gegenseitige Anteilnahme im Gebet und ganz praktische Hilfe waren für Bischof Majige selbstverständliche Lebensformen der Partnerschaft zwischen Wermelskirchen und Geita. So schreibt Armin Hoppmann in einer Information für die Gemeinde: „Wir wollen unsere Partner im Gebet begleiten und bitten unsere Gemeindeglieder auch sehr darum, unsere Partnerdiözese bei den noch offenen Therapiekosten sowie bei den Beerdigungskosten finanziell zu unterstützen“.

Ulrich Seng